Eutin Nach einem dreijährigen Schleifprozess bildete die Feierstunde am vergangenen Freitag in den Räumlichkeiten der Sparkasse Holstein den festlichen Abschluss der Ausbildungsjahre, die zwanzig frischgebackene Ostholsteiner Junggesellen erfolgreich hinter sich bringen konnten. Sparkassen-Direktor Wallmeroth fühlte sich von den 18 jungen Männern und zwei jungen Frauen an seine eigene, länger zurückliegende Ausbildungszeit erinnert: „Anfangs ist man immer der Neue“, dachte er an die ersten Tage zurück, die jeder Geselle wohl mit einem ungewissen Gefühl zugebracht haben dürfte.
Doch das scheinbar ferne Ziel rückte immer näher – und schließlich hatte es fast der gesamte Jahrgang geschafft. Ein Gesellenstück sei nicht eingereicht worden, dies soll jedoch Anfang nächsten Jahres nachgeholt werden. Eine besondere Erwähnung fanden in der Ansprache auch die Eltern und ausbildendenden Betriebe – „man lobt diese Unterstützung viel zu selten“, konstatierte Wallmeroth.
Mit drei festen Hammerschlägen eröffnete Jürgen Wulf, Obermeister der Tischlerinnung Ostholstein, daraufhin den zeremoniellen Teil der Freisprechung und öffnete die Lade. Die Festansprache halten durfte Andreas Katschke, Geschäftsführer der Lübecker Handwerkskammer. Dabei ging er auch auf die wichtige Funktion der Ausbildung in Zeiten des Fachkräftemangels ein und lobte den Beitrag von Junggesellen wie Betrieben: „Meist wird ja nur auf andere gezeigt, aber das Handwerk packt eben selbst an.“ In einer humorigen Rede sorgten auch einige Anekdoten zu früheren Methoden der Freisprechung für Schmunzeln im Publikum. Die Moral: Der Gesellenbrief ist die Eintrittskarte ins Berufsleben – was die jungen Tischler daraus machen, liegt ganz in ihren Händen.
Für die Stadt Eutin sprach Bürgervorsteher Dieter Holst und überbrachte die besten Glückwünsche. Dabei begrüßte er es, dass sich auch zwei Frauen so erfolgreich an der traditionellen Männerdomäne Handwerk versucht hatten und lobte die Gesellenstücke, die wie jedes Jahr in den Räumen der Sparkasse ausgestellt werden. „Jedes einzelne dieser Stücke ist individuell und kreativ. Er hoffe, dass die Junggesellen sich diesen kreativen Geist auch für das – nach wie vor in der Branche zukunftssichere – Berufsleben bewahrten.
Als Vertreter des Prüfungsausschusses hatte Volker Wiencke das Wort – er verglich den Tischlernachwuchs mit „jungen Trieben“, die über die vergangenen drei Jahre „gestutzt, gedüngt und gewässert“ werden mussten, sich aber prächtig entwickelt hätten. Innungsbester war Valentin Voß. Sein Gesellenstück – ein Schreibtisch aus amerikanischem Kirschbaum – qualifizierte ihn zudem für den Leistungswettbewerb.
Junggesellen nennen dürfen sich ab sofort Sören Ebert (Holz- und Treppenbau Ratekau), Max Elwig (Ploog, Plön), Marco Gehrke (Mundt, Niedorf), Andres Funkner (BQOH, Eutin), Sebastiand Klindt (BQOH, Eutin), Elisa Kraatz (Matthusen, Stockelsdorf), Eske-Sören Langwald (Kraushaar, Ahrensbök), Ewa Maletzki (Mielke, Süsel), Max Reinhardt (Gollan-Bau, Beusloe), Tobias Schmahl (Holst, Nüchel), Michel Scholz (Fingerhut, Preetz), Alexey Stavitski (Bartels&Schuster, Eckhorst), Christian Voß (Rathje, Schellhorn), Valentin Voß (Böttger, Tesdorf), Eike Böttger (Burmeister, Kaköhl), Jan-Helge Körner (Specht, Bisdorf), Joel Onita (Bauer, Langenhagen), Manuel Pries (Wulf, Grönwoldtshorst), Tobias Worm (Rümker, Burg) und Matthias Zobjack (Holst, Nüchel).
Quelle: www.der-reporter.de Foto/Text: Voigt