Von der Hauptschule zum Unternehmer: Ralf Bastian prägt die Firmenentwicklung bei Elektro Steffen in Schönberg seit 40 Jahren. So gelang ihm die Karriere.

Schönberg. Was wie eine persönliche Geschichte aus Amerika klingt, spielt in der Probstei. Die Rede ist von Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten in einer regionalen Handwerksfirma.

Die Rede ist von Ralf Bastian, der mit einem Hauptschulabschluss die Ausbildung als Elektromonteur absolvierte und seinen Weg ging – bis hin zum geschäftsführenden Gesellschafter von Elektro Steffen in Schönberg. Wenn er auf die Zukunft schaut, sagt der 55-Jährige: „Wir wollen weiter wachsen.“ Dafür habe er viele Ideen.

Elektro Steffen in Schönberg: „He, Hermann, hast du einen Ausbildungsplatz?“

Ralf Bastians Weg begann, als sein Vater ihn, den 15-jährigen Hauptschulabsolventen, bei der Hand nahm und den damaligen Firmenchef Hermann Steffen (Vater seines heutigen Firmenpartners Axel Steffen) fragte: „He, Hermann, hast du einen Ausbildungsplatz für meinen Jungen?“

Bastian kann sich noch gut erinnern: „Ich wurde gar nicht gefragt, aber das war damals eben so.“ Nach der Gesellenprüfung und einigen Gesellenjahren stand die Frage im Raum: Meisterprüfung oder nicht?

Elektro Steffen in Schönberg: „Mein Papa wünschte sich nichts mehr“

Die Antwort darauf war für Bastian ganz klar: „Mein Papa als einfacher Handwerker vom Bau wünschte sich nichts mehr, als dass ich die Meisterschule mache“, erzählte der Schönberger.

Diesen Wunsch erfüllte der Sohn dem Vater. Als 23-Jähriger musste Ralf Bastian damals noch eine Ausnahmegenehmigung beantragen, denn die Altersgrenze lag bei 24 Jahren.

Leicht sei es nicht gewesen, mit dem Hauptschulabschluss fehlten ihm einige Voraussetzungen, aber Bastian schloss 1993 erfolgreich die Meisterprüfung ab und bekam sogleich viel Verantwortung.

Er ging nämlich für seinen damaligen Firmenchef und heutigen Partner Axel Steffen in die neuen Bundesländer, übernahm als Bauherrenvertreter millionenschwere Immobilienprojekte und fand Gefallen an der Verantwortung.

Fünf Jahre später konnte er sich eigentlich nicht vorstellen, den kleinen Schönberger Betrieb Elektro Steffen mit seinen zehn Mitarbeitern zu leiten, wie er erzählt. Doch dann bot Axel Steffen ihm 2001 die Partnerschaft an, Startschuss für eine Aufwärtsentwicklung des Elektrobetriebs.

Mit Innovations- und Investitionsbereitschaft, gepaart mit einem gewachsenen Team, erschloss sich Bastian neue Spezialgebiete wie Sicherheitstechnik. Von Jahr zu Jahr wuchs Elektro Steffen in Schönberg, kleinere Handwerksfirmen ohne Nachfolger wurden übernommen. 2016 hatte Elektro Steffen in Schönberg mehr als 30 Mitarbeiter.

Ein Steckenpferd von Ralf Bastian ist bis heute die Ausbildung des Nachwuchses bei Elektro Steffen in Schönberg. „Mir hat es schon immer Spaß gemacht, junge Menschen zu begeistern und auszubilden.“

Sein Herz schlägt für die Berufsausbildung

Vielleicht habe dieses Faible für junge Menschen, sie zu fordern und zu fördern, auch ein wenig mit seinem eigenen Lebens- und Berufsweg zu tun, räumt er ein.

Enttäuscht worden sei er bisher kaum. „Ich habe immer an die jungen Menschen geglaubt und gern an ihnen festgehalten, ihnen die Chance gegeben, sich zu entwickeln“, erklärt der Firmenchef von Elektro Steffen in Schönberg.

Elektro Steffen in Schönberg will weiter wachsen

Deshalb lag ihm die Berufsausbildung immer besonders am Herzen. Er ging neue Wege, schloss mit anderen Einrichtungen und Berufsschule Kooperationen ab, richtete die Ausbildungs- und Fachkräfteakademie im Betrieb ein und ist Mitglied der Netzwerkgruppe Schule/Wirtschaft.

Bastian geht heute noch einen Schritt weiter: Neben dem eigenen Nachwuchs (14 Auszubildende aller dreieinhalb Lehrjahre durchlaufen jährlich den Betrieb) richtet er auch den Fokus auf die Ausbildung eigener Führungskräfte.

Quelle: www.kn-online.de